Neuer Anlauf im Kampf gegen den „Notendinosaurier“

Verschiedene Schulen und Initiativen lassen am 2. Juli in Wien am Schmerlingplatz und am 1. Juli in Salzburg am Mozartplatz gemeinsam Luftballons steigen, um auf ihre Forderung nach dem Ende des Notenzwangs und für Entscheidungsfreiheit in Volksschulen aufmerksam zu machen. Die Kinder schicken symbolisch Briefe, in denen sie beschreiben warum sie sich eine differenzierte Leistungsbeurteilung ohne Noten wünschen, ab. Zusätzlich werden die Briefe postalisch an politische Entscheidungsträger*innen geschickt.

„Um die Schulen in die Gegenwart zu holen braucht es mehr als digitale Endgeräte. Ein erster Schritt muss sein, mit verstaubten Pädagogikkonzepten aufzuräumen und vor allem den „Notendinosaurier“ endlich zu begraben“, sagt Barbara Trautendorfer, Initiatorin der Parlamentarischen Bürger*inneninitiative, welche fordert, dass wieder innerhalb der Klassen zwischen alternativer Leistungsbeurteilung und Ziffernnoten gewählt werden darf. Bei der Luftballonaktion in Wien um 13 Uhr vor dem Parlament am Ring beteiligten sich mehrere Schulen, ein „Notendinosaurier“ sollte veranschaulichen, dass Ziffernnoten eher ins Museum als in Schulen des 21. Jahrhunderts gehören.

Auch in Salzburg beteiligen sich fünf Schulen an einer ähnlichen Aktion. Dort werden am 1. Juli um 15 Uhr am Mozartplatz ebenfalls Luftballone mit Briefen versehen und symbolisch in die Luft geschickt. „Wir stoßen mit unserem Anliegen bei den Regierungsparteien und besonders bei der ÖVP auf taube Ohren, auch wenn sich wissenschaftliche Erkenntnisse klar gegen ein Ziffernnotensystem aussprechen. Symbolisch schicken wir unsere Argumente und Forderungen nun auf diese Weise an die Verantwortlichen“, erklärt Wilhelm Weinhäupl vom Bundesverband Montessori Österreich.

Erst vor wenigen Wochen reichten Initiativen aus ganz Österreich mehrere tausend Unterschriften für eine Parlamentarische Bürger*inneninitiative für die Ermöglichung der alternativen Leistungsbeurteilung im Rahmen der Schulautonomie ein. Die Bürger*inneninitiative ist online auf der Parlamentsseite zu unterzeichnen. Ein Entschließungsantrag von SPÖ und NEOS, der ebenfalls das Ende des Notenzwangs fordert, wird am 2. Juli im Unterrichtsausschuss behandelt. Bereits im Februar wurde der Antrag mit den Stimmen der ÖVP, der Grünen und der FPÖ vertagt.